Bei der Bestimmung der Implantatpositionen muss ein Kompromiss zwischen dem prothetisch-ästhetischen Ideal, den zahntechnischen Möglichkeiten und den bei dem jeweiligen Patienten zu berücksichtigenden chirurgischen Gegebenheiten gefunden werden. Das Problem der bisherigen dreidimensionalen Planungssysteme wie z.B. der Volumentomograph von NewTom war, die exakte chirurgische und prothetische Planung auf die operative Situation zu übertragen. Da die Planungsdaten auf eine Bohrschablone übertragen werden müssen, ist dieses Vorgehen mit einigen Schwächen behaftet: mangelnde Genauigkeit und Stabilität, unzureichendes Platzangebot der Schablone im Seitenzahnbereich.
Die Vorteile der Implantatnavigation
Sensible Strukturen wie Nerven,Gefäße,Kieferhöhle oder Nasenboden werden am Computermonitor markiert und vom Navigationssystem später bei der Operation vor unbeabsichtigten Verletzungen geschützt.
Die Implantatauswahl erfolgt aus einer Datenbank, die nahezu alle Hersteller zahnärztlicher Implantate erfasst. Eine besondere Erleichterung bei der Planung wie auch der eigentlichen Operation ist das automatisch berechnete 3-D-Modell des Patientenkiefers in das automatisch die Implantatachsen der zu setzenden Implantate gezeichnet werden. Das 3-D Modell kann virtuell gedreht und gewendet werden.
Ein optischer Sensor vermisst hochpräzise die Lage von Patient und Bohreinheit. Das Navigationssystem zeigt dem Operateur über intuitiv zu erfassende Farbmarkierungen die korrekte Lage seines Bohrers in Bezug auf das zu setzende Implantat an.
Während der OP wird dem Implantologen die Abweichung zwischen Instrument und geplanter Implantatachse mit einer Genauigkeit im Zehntelmillimeter-Bereich angezeigt und dokumentiert (zur Qualitätssicherung). Das Navigationssystem erkennt automatisch die Länge des eingespannten Bohrers und identifiziert selbständig das gerade zu bohrende Implantat.
Die Tiefe des Bohrers im Knochen kann der Implantologe an einem Rollbalken am Bildschirm verfolgen. Sobald die exakte Tiefe erreicht ist, ertönt zudem ein akustisches Signal.
Das Verfahren basiert auf Infrarotlicht, das an kleinen, leichten und ergonomisch angebrachten Reflektorkörpern an Bohreinheit und Patient gespiegelt wird. Ählich der Wirkungsweise der menschlichen Augen werden die Reflektionsprismen von 2 Infrarotkameras beobachtet und durch Stereovision die räumliche Lage exakt bestimmt. Es befinden sich keine Kabel am Patienten, dadurch wird die Handhabung wesentlich erleichtert.